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"Nakba: 70 Jahre anhaltende Vertreibung und Flucht" - Vortrag mit Prof. Dr. Adel Manna
Nakba: 70 Jahre anhaltende Vertreibung und Flucht" - Vortrag mit Prof. Dr. Adel Manna (10. Juni 18)
Liebe Freundinnen und Freunde,
sehr geehrte Damen und Herren,
am Sonntag, dem 10. Juni 2018 ist es wieder soweit,
das
'Café Palestine Bonn' öffnet im
MIGRApolis-Haus der Vielfalt Bonn
in der Brüdergasse 16-18 ab 15:00 Uhr seine Pforten.
Dazu möchten wir Sie zu dem
englischsprachigen Vortrag "Nakba: 70 Jahre anhaltende Vertreibung und Flucht" mit
dem palästinensisch-stämmigen, israelischen Historiker Prof. Dr. Adel Manna vom 'Van Leer Jerusalem Institute'
einladen.
(Den vollständigen Deutschland-Tourplan finden Sie weiter unten wieder.)
Nakba 1948
Nachdem die Briten 1947 - unter anderem unter dem Eindruck von Terroranschlägen jüdischer
Nationalisten - beschlossen hatten, Palästina zu verlassen und das Palästina-Mandat
an die UN zu übergeben, nutzen die 'Jewish Agency' und der 'Jewish National Council' die
Gelegenheit,
um den lange vorbereiteten Plan in die Tat umzusetzen, die Kontrolle über Palästina
an sich zu reissen und einen jüdischen Staat, Israel, zu etablieren.
Bereits Monate vor dem für den Mai 1948 geplanten Abzug der
Briten begannen Jüdische Milizen in dem Gebiet
mit ethnischen Säuberungen, das ihnen die UN-Teilungsresolution aus dem
Jahr 1947 zusprach, den die Palästinenser abgelehnt hatten - und der damit rechtlich null und nichtig war.
Am Tag des Abzugs der Briten am 14. Mai 1948, verkündeten die Vertreter der
Jewish Agency in Tel Aviv die Gründung Israels.
Zu dem Zeitpunkt waren
bereits circa ein Drittel der Palästinenser auf der Flucht.
Dies führte zu der angekündigten, von den Palästinensern
geforderten militärischen Intervention der arabischen Nachbarstaaten, die
mit ihrer Niederlage endete.
Israel errang am Ende nicht nur die Kontrolle über die 52 Prozent des Territoriums Palästinas,
die ihm von der UN-Teilungsresolution zugesprochen worden waren.
Ende 1949 herrschte es über mehr als drei Viertel (78 Prozent) des Gesamt-Territoriums,
aus dem es rund 90% der palästinensischen Bewohner vertrieben hatte, zwischen 750.000
bis 900.000 Palästinenser.
Die Palästinenser bezeichnen diese historische Niederlage als "nakba' (arab.
für 'Katastrophe') - und gedenken ihrer jeweils am 14. Mai, dem sogenannten
Unabhängigkeitstag Israels.
Nakba 2018
Seitdem haben die Palästinenser weitere Katastrophen und Niederlagen erlitten,
etwa im Juni 1967. In diesem Jahr gelang es Israel, auch den Rest Palästinas -
Gaza, ganz Jerusalem und das Westjordanland zu erobern, weitere 300.000 Palästinenser
zu vertreiben und das eroberte Land danach mit Siedlungen zu überziehen.
Über ein halbes Jahrhundert nach dem Juni 1967 ist klar, dass Israel und die USA
der israelischen Besatzung und dem Siedler-Kolonialismus - d.h. der Vertreibung
und Enteignung der Palästinenser - kein Ende setzen werden.
Der
englischsprachige Vortrag des Historikers Dr. Adel Manna vom
'Van Leer Jerusalem Institute' - der zu der palästinensischen Minderheit
in Israel gehört - konzentriert sich
auf den aktuellen Stand der andauernden Nakba,
nach dem Dahinsscheiden der "Zwei-Staaten-Lösung"
und der uneingeschränkten Unterstützung der Trump-Administration für Israels
Politik in den besetzten Gebieten.
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Details zur Veranstaltung
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Deutschland-Tourplan
Das 'Café Palestine Bonn'
Das 'Café Palestine Bonn' findet seit dem September 2012 an jedem Ersten Sonntag eines Monats,
um 15:00 Uhr, im Bonner
MIGRApolis-Haus
in der Brüdergasse 16-18 statt.
Bei den Veranstaltungen kann es sich um Vorträge, Lesungen
und Performances jedweder Art handeln, die mit Palästina oder
Israel in Beziehung stehen.
Eingeladen sind Zeitzeugen, Autoren, Künstler oder Aktivisten von
Umweltschutz-, Bürgerrechts-, Friedens- und Antimilitarismus-Bewegungen.
Da das 'Institut für Palästinakunde e.V., Bonn' parteipolitisch
unabhängig arbeitet, ist es auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
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(ts)
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