Start / Aktivitäten / Informationsveranstaltung mit Roni Hammermann [55]
Die Israelin
Roni Hammermann
gehört zu den Gründerinnen der Menschenrechtsgruppe „
Machsom Watch
“, die an israelischen Checkpoints
Palästinensern beisteht. Ihr Großvater wurde als
orthodoxer Jude zusammen mit seinem jüngsten Sohn in Auschwitz
ermordet. Hammermann wanderte 1969 von Österreich nach
Jerusalem aus. Sie arbeitet heute als Bibliothekarin in Jerusalem.
Die israelische Frauenfriedensgruppe
Machsom Watch
verfolgt 3 Ziele:
1. Das Verhalten von Soldaten und Polizei an den Checkpoints zu beobachten
2. Sicher zu stellen, dass die humanitären und zivilen Rechte
der Palästinenser an den Checkpoints geschützt werden.
3. Die Ergebnisse aufzuzeichnen und darüber einer so breit wie
möglichen Öffentlichkeit zu berichten, von
denjenigen, die die Entscheidungen fällen, bis zu der
allgemeinen Öffentlichkeit.
Am 26.6.2007 berichtete Roni Hammermann in Bonn im Presse- und
Informationsamt der Bundesregierung über die aktuelle Arbeit
von Machsom Watch. Die Veranstaltung fand im Rahmen der Bonner
Veranstaltungsreihe
Palästina anders
statt. Veranstalter waren das Institut für
Palästinakunde (IPK), der Arbeitskreis
Israel/Palästina und der Deutsch-Palästinenischer Frauenverein (DPFV).
Wir zitieren aus den einleitenden Worten von Roni Hammermann:
„Ich bin Jüdin und habe ein historisches Gedächtnis. Die
Lehren aus dem Holocaust sind nicht nur eine Verpflichtung den Opfern
des Nazismus gegenüber, sie sind auch eine Verpflichtung zu
einer Reihe von universalen, ethischen Werten, in deren Namen wir den
Antisemitismus ablehnen. Einer dieser Werte ist eben die Verpflichtung,
nicht zu schweigen, wenn wir Unrecht sichten. Angesichts der
Unterdrückung und Entrechtung darf ein moralischer Mensch
nicht die Augen schließen. Und da ich 20 Minuten entfernt von
dem Ort lebe, an dem täglich und stündlich
Verletzungen von Menschenrechten stattfinden, kann ich nicht schweigen.
Und ich spreche hier zu ihnen in Deutschland, weil ich glaube, dass man
überall sprechen muß, wo sich die liberalen und
demokratischen Kräfte vereinigen können. Ich lehne es
ab, dass unter dem Vorwand des Antisemitismus jede Kritik an der
israelischen Regierungspolitik der Mund gestopft wird und dass wir, die
wir Kritik üben, als Antisemiten oder Förderer des
Antisemitismus verurteilt werden.“
Ein Interview, das Roni Hammermann nach unserer
Veranstaltung gab, ist in der Jungen Welt erschienen und
hier
nachzulesen.
Links:
Machsom Watch
Arbeitskreis Israel Palästina
Deutsch-Palästinensischer Frauenverein
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