Institut für Palästinakunde
- IPK -

Start / Kultur / Film: Verzeichnis

Al-Sabbar [Cactus] (2000)
Ein Dokumentarfilm von Patrick Bürge. Zuhaira Sabbagh, eine junge Araberin mit israelischem Pass, führt eine Gruppe Jugendlicher durch Nazareth. Mit ihren Kameras wollen sie Ruinen von arabischen Dörfern festhalten, die von der israelischen Armee 1948 zerstört wurden. Die Gruppe versteht ihre Aktion als Widerstand gegen israelische Versuche, alle Spuren einer früheren arabischen Besiedlung des Landes auszuwischen.In Arabisch und Hebräisch mit englischen Untertiteln erhältlich.
Canticle of the Stones (1990)
Ein Film von Michel Khleifi. Der Film erzählt die Geschichte eines palästinensischen Liebespaares, das jetzt in den Vierzigern ist. Ihre Liebe begann vor zwanzig Jahren, als er wegen politischer Aktivitäten im Gefängnis war. Sie siedelte damals in die USA um ihr Leid zu vergessen. Jetzt kehrt sie nach Jerusalem zurück um die Auswirkungen der Intifada auf die palästinensische Gesellschaft zu studieren. Sie trifft jedoch auf ihn und sie verlieben sich wieder. Der Film existiert in arabischer Sprache mit englischen Untertiteln.
Chronicle of a Disappearance (1996)
Ein Film von Elia Suleiman. Suleiman, 1960 in Nazareth geboren, verbrachte seine Kindheit und Jugend in New York im Exil. Er kehrte nach Palästina zurück, um seine Wurzeln zu finden. Sein Film ist keine Propaganda für die eine oder andere Seite im israelisch-palästinensischen Konflikt, sondern befasst sich mit den Auswirkungen der politisch instabilen Lage auf die Palästinenser. Kopien des Films sind auf arabisch, englisch und französisch mit englischen Untertiteln erhältlich.
The Color of Olives (2006)
„Mit seinem kontemplativen Tonfall und bewegenden Bildern dürfte The Colour of Olives der friedlichste Dokumentarfilm sein, der jemals aus einem Kriegsgebiet kam.” The New York Times
The Colour of Olives dokumentiert das Leben nach dem israelischen Mauerbaus in den palästinensischen Gebieten. Das Grundstück der achtköpfigen palästinensischen Familie Amer liegt direkt auf jener Grenze, und da sie sich weigert auszuziehen, wird sie buchstäblich umzingelt von Grenzzäunen. Bewaffnete Soldaten dominieren ihren Alltag. Sie wollen jedoch ihr Land nicht aufgeben. Um ihren Olivenhain zu erreichen, müssen die Amers mehrere Grenzposten passieren. So werden aus vier Kilometern 20 Kilometer. Auf den Schulweg werden die Kinder von einer Grenzpatrouille begleitet. Manchmal fliegen Steine von einer nahe gelegenen jüdischen Siedlung herüber.
Carolina Rivas und Daoud Sarhandi dokumentieren das Leben unter israelischer Inbesitznahme. Die kühle und distanzierte Photographie und die inszenierte Sprachlosigkeit der Familienmitglieder offenbaren einen Mikrokosmos des israelisch-palästinensischen Konflikts. Zwischentitel legen das Innenleben der Protagonisten offen. The Colour of Olives ist ein Film über das Erdulden und die Isolation, aber auch eine Reflexion über die Verbundenheit zur Erde und zum Land Palästina.
Cup Final - In der Schußlinie (Gmar Gavi'a) (1991)
Ein politischer Film von Eran Riklis, der von der Gefangenschaft eines israelischen Soldaten durch die PLO handelt. Im Laufe seines Arrestes bemerken der Soldat und der Leiter der PLO-Gruppe, dass sie beide für die italienische Fussball-Nationalmannschaft schwärmen. Es entwickelt sich eine recht ungewöhnliche Beziehung, nicht ohne Humor erzählt. Der Film ist auch in deutscher Sprache erhältlich.    
Curfew Curfew - Die Ausgangssperre (1993)
Ein Film von Rashid Masharawi. Die Familie von Abu Raji verbringt Tage auf engsten Raum in ihrem Heim im Westjordanland, um die von der israelischen Besatzung verhängten Ausgangssperre abzuwarten.
Fertile Memory (1980)
Fertile Memory ist das Spielfilm Debut von Michel Khleifi. Khleifi zeichnet liebevoll die Porträts zweier palästinensischer Frauen inmitten ihrer persönlichen Probleme und den politischen Wirren. Großmutter Romia trägt einen nicht enden wollenden Kampf mit den israelischen Behörden aus um ihr Land wieder zu erhalten, das 1947 konfisziert wurde. Ihre Familie ist über den Globus zerszreut. Sie arbeitet in einer israelischen Fabrik.Die geschiedene Schriftstellerin und Mutter Sahar Khalifeh versucht ihre Auffassung einer modernen Frau in der West Bank zu leben.Der Film ist in arabischer Sprache mit englischen Untertiteln verfügbar.
Goal Dreams (2006)
Ein Dokumentarfilm von Maya Sanbar und Jeffrey Saunders der die Probleme der palästinensichen Fussballnationalmannschaft aufzeigt. Das Team hat keine anerkannte Heimat, keine Trainingsplätze und keine heimische Liga. Die Spieler sind in aller Welt verstreut. Auf der anderen Seite ist der 1928 gegründete Palästinensische Fußball Verband einer der ältesten in der arabischen Welt. Doch seit seiner Aufnahme in die FIFA 1998 hat die Mannschaft noch kein Heimspiel austragen können. Der Film verfolgt die Bemühungen des österreichischen Trainers Alfred Riedle, die Mannschaft für die Qualifikation zur WM 2006 zusammen zu stellen. Hierbei werden die alltäglichen Probleme in der Bewegungsfreiheit für Palästinenser überdeutlich.
Göttliche Intervention Göttliche Intervention - Eine Chronik von Liebe und Schmerz (2002)
Regisseur Elia Suleiman, Palästinenser aus Jerusalem, trifft sich mit seiner Freundin aus Ramallah auf dem Parkplatz des Checkpoints Al-Ram. Vor ihren Augen malträtieren israelische Soldaten die anwesenden Araber mit Schikanen. Unterdessen spielen sich in der Umgebung zum Teil kuriose Szenen ab, als u.a. der Weihnachtsmann von Palästinenserkindern gejagt wird und eine arabische Ninja einem israelischen Rollkommando einen unvergesslichen Tag bereitet.
Haifa Haifa (1996)
Ein Film von Rashid Masharawi. Der Film schildert das Leben des palästinensischen Ex-Polizisten namens Haifa, der in Gaza lebt. Er hofft auf eine Verbesserung der politischen Situation und dass daddurch sein ältester Sohn Said, der in einem israelischen Gefängniss sitzt, mittels einer Amnestie freikommt. Der jüngste Sohn, Siad, hofft nicht mehr auf friedliche Verständigung und flüchtet in zynische Militanz und Rebellion. Seine Frau schaut sich nach einer Braut für den Sohn um und seine 12 Jahre alte Tochter schwelgt in romantischen Träumen.
Jerusalem’s High Cost of Living (2001)
Ein Film von Hazim Bitar. Während der letzten Phase palästinenisch-israelischer Friedensverhandlungen unternimmt ein amerikanischer Filmemacher palästinensischer Herkunft eine Reise nach Jerusalem. Er erwartete, die Israelis in Vorbereitung auf den erhofften Frieden anzutreffen, findet sich jedoch in einer feindlichen Athmosphäre wieder. Film in englischer Sprache.
The Milky Way (1997)
Der Film von Ali Nassar erzählt die Geschichte eines arabischen Dorfes in Galiläa. Seine Einwohner balancieren zwischen der militärischen Besatzung, ihren eigenen Werten und den nicht verheilten Wunden. Viele der palästinensischen Dorfbewohner wurden getötet oder aus ihrer Heimat vertrieben. Unter den Zurückgebliebenen ist der kindliche Mabruq, dessen Eltern nahe der libanesischen Grenze den Tod fanden. Er nimmt die Rolle des Dorftrottels ein. Film in Arabisch oder Hebräisch mit englischen Untertiteln.
Paradise Now (2005)
Hany Abu-Assad drehte den Film auf israelischen und palästinensischen Territorium. Er behandelt die Motivation und Handlungen der Palästinenser, Said (Kais Nashef) und Khaled (Ali Suliman), die einen Selbstmordanschlag in Tel Aviv planen. Der Film folgt den beiden an ihrem letzten Tag auf ihren letzten Wegen, zu Familie und Freunden und bei der Vorbereitung des Anschlags. 2005 wurde der Film als "bester fremdsprachiger Film" mit dem Golden Globe ausgezeichnet. 
Private (2004)
Dikumentarfilmer Saverio Costanzo kieß sich von tatsälichen Ereignissen zu seinem Film über eine siebenköpfige palästinensische Familie anregen. Das Opus reflektiert den Konflikt zwischen Israel und Palästina in der unstabilen Situation dieser Familie. Die israelischen und palästinensischen Akteure agieren in dem Streifen selbständig nebeneinander, Constanzo nimmt hier als Regisseur nur die Rolle eines unbeteiligten Dritten ein. Der Film wurde auf dem Filmfestival in Locarno mit dem Goldenen Leopard ausgezeichnet. Er ist in Englisch, Arabisch und Hebräisch erhältlich.   
Rachel: An American Conscience (2005)
Ein Dokumentarfilm von Yahya Barakat, der sich mit der US-amerikanischen Friedensaktivistin Rachel Corrie befasst, die 2003 in Gaza von einem israelischen Bulldozer überfahren wurde. Der Film beginnt mit bedrohlichen Bildern der gewaltigen Caterpillar Bulldozer, die die Umgebung von Rafah in eine verwüstete Landschaft aus zerstörten Häusern verwandeln. Es folgen Interviews mit Rachels Gefährten bei der International Solidarity Movement und Kommentare ihrer Eltern und die wenigen Aufritte, die Rachel selbst vor der Kamera hatte. Filmemacher Yahya Barakat lehrt an der Al-Quds Universität.
The Raging Grannies Anti Occupation Club (2007)
Die "Raging Grannies" sind eine Gruppe älterer Damen, die in den 80er Jahren in den USA, Kanada und anderen Ländern entstanden ist. Der Film zeigt das Engagement der Damen gegen die israelische Besatzung palästinensischen Landes. Der Film dokumentiert nicht nur den Alltag der Besatzung, sondern auch den Weg der Damen, die für die heutige Situation mit verantwortlich sind. In deutscher Sprache.
Ranas Wedding Rana's Wedding - Jerusalem, Another Day (2002)
Ein Spielfilm von Hany Abu-Assad. Rana, eine 17jährige Palästinenserin, verläßt im Morgengrauen ihr Elternhaus. Sie soll an diesem Tag mit ihrem Vater nach Ägypten gehen. Doch Rana möchte nicht einen von ihrem Vater ausgesuchten Mann heiraten, sondern bei ihrem Freund in Jerusalem bleiben. Auf der Suche nach ihrem Freund Khalil irrt sie durch Jerusalem und Ramallah. Nachdem sie ihn gefunden hat, bereitet sie die Hochzeit vor und versucht die Zustimmung des Vaters einzuholen. Hany Abu-Assad schuf diese in den 60er Jahren angesiedelte, auf einer wahren Begebenheit basierende Liebesgeschichte ohne Drehgenehmigung und vor dem Hintergrund des Einmarsches der israelischen Armee in die palästinensischen Gebiete.
Route 181 Route 181 - Fragmente einer Reise (2003)
Ein Film von Michel Khleifi. Ein Palästinenser und ein Israeli reisen im Sommer 2002 durch ihr Land und halten dabei entstandene Zufallsbegegnungen auf Film fest. Verbunden durch eine Linie auf der Landkarte, ergeben die Stationen der Reise jene Route 181, die der gleichnamigen UNO-Resolution zufolge eigentlich die Grenze zweier gleichberechtigter Staaten bilden sollte.
Tale of the Three Jewels [Hikayat Al-Jawahir Thalath] (1995)
Von Michel Khleifi. Es ist vermutlich der erste Spielfilm, der im Gaza Streifen gedreht wurde. Er wurde in den Tagen nach dem Massaker von Hebron gedreht. Der zwölfjährige Yussef lebt in einer imaginären Welt und entkommt so der ihn umgebenden alltäglichen Gewalt. Er verliebt sich in das Zigeunermädchen Aida. Yussef erklärt Aida, dass er sie heiraten werde, wenn er erwachsen sei. Doch Aida stellt zur Bedingung, dass er zuerst drei Juwelen finden müsse, die in einem Halsband ihrer Großmutter fehlen. Um diese Forderung  zu erfüllen, begibt sich Yussuf auf ein abenteuerliches Unternehmen. In Arabisch mit englischen Untertiteln.
Visit Palastine (2005)
Dokumentarfilm von Katie Barlow, in dem sie den Einsatz der jungen irischen Friedensaktivistin Caiomhe Butterly verfolgt, die in dem israelisch-palästinensischen Konflikt helfen will. Drehort ist Jenin nach dem Massaker von 2002. Caiomhe Butterly wurde bedroht, erlitt einen Beinschuss und wurde deportiert; sie gab aber nicht auf. Sie kehrt kurz nach dem Zeitpunkt nach Jenin zurück, als sich eine junge Frau, Hanadi Jaradat, aus Jenin in Haifa als Selbstmordbomberin in die Luft sprengte. Der Film ist weitab von einer Glorifizierung der Titelrolle, sondern zeigt nüchtern und sachlich das Alltagsleben der Palästinenser unter der israelischen Besatzung.
Wedding In Galilee (1987)
Von Michel Khleifi. Der Älteste eines palästinensischen Dorfes erhält die Genehmigung für seinen Sohn eine traditionelle Hochzeit abzuhalten nur unter der Bedingung, dass der israelische Militärgouverneur und sein Stab als Ehrengäste der Zeremonie beiwohnen dürfen. Der Film ist nicht ohne erotische Momente und spiegelt die Problematik von Heirat, Tradition und nationaler Identität wieder. Zwei in Konflikt stehende Kulturen vergessen für einen Tag ihre Differenzen. Arabisch mit englischen Untertiteln.

Ein alpha­betisches Ver­zeich­nis von Filmen aus und über Pa­läs­tina.

Das Verzeichnis ist selbst­ver­ständ­lich nicht voll­ständig. Wir werden ver­suchen, nach und nach die uns be­kannten Filme hier auf­zu­listen. Die in Klam­mern an­ge­gebene Jahres­zahl hinter dem Film­titel ist das Jahr der Veröffent­lichung.

Palestine Film Foundation www.palestinefilm.org
Palestine Film Foundation www.mecfilm.de


© IPK