Institut für Palästinakunde
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Das Massaker von Sabra und Shatila, benannt nach den Orten des Geschehens in der Nähe von Beirut, geschah in der Zeit von 16. bis 18. September 1982 während der israelischen Invasion.

Am Abend des 16. September wurden etwa 150 falangistische Milizionäre unter dem Kommando von Elie Hobeika in die Lager geschickt, vorgeblich um die Entwaffnung der dort vermuteten militanten Palästinenser durchzuführen. Die Milizen durchkämmten während ihrer Aktion die Lager und töteten dabei vorwiegend Zivilisten, einschließend Frauen, Kinder und Alte. Von palästinensischer Seite sowie von beteiligten Falangisten wurde behauptet, dass es sogar zu Folterungen und Vergewaltigungen gekommen sei.

Dies geschah unter den Augen israelischer Beobachtungsposten auf umliegenden Gebäuden, welche die Lagerausgänge abriegelten und die Lager während der Nacht mit Leuchtraketen erhellten, um die falangistischen Milizen zu unterstützen. Es existieren auch Berichte, wonach von den Israelis Bulldozer zur Verfügung gestellt und die Milizen mit Munition versorgt wurden.

Am Morgen des 18. September fand das Massaker ein Ende. Nach Angaben der libanesischen Polizei forderte es 460 Todesopfer. Israelische Quellen dagegen gehen von rund 800 militärischen und zivilen Opfern aus. Nach anderen Angaben waren an die 2000 Personen ermordet worden. Die PLO sprach von rund 3.300 Ermordeten.

Dem damaligen israelischen Verteidigungsminister Ariel Scharon wurde von der israelischen Kahan-Kommission eine politische Mitverantwortung für das Massaker zugewiesen, ohne dass ihm Vorsatz angelastet wurde. Raful Eitan eine politische Mitverantwortung für das Massaker zugewiesen, ohne dass ihm Vorsatz angelastet wurde 1983 abgelöst. In Belgien wurde zwar 2002 wegen des Massakers zunächst ein Ermittlungsverfahren gegen ihn eröffnet, die Anklage wurde jedoch wieder verworfen.

Ein Versuch, den unmittelbaren Haupttäter Elie Hobeika zu belangen, wurde weder von Seite arabischer Staaten noch von den Israelis unternommen.

(di)

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