Institut für Palästinakunde
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Am Juni 1967 zerstörte die israelische Armee in einem Überraschungsangriff fast die gesamte ägyptische Luftwaffe am Boden.

Armee, Regierung und der Geheimdienst Israels hatten sich seit Jahren auf diesen Krieg vorbereitet. Militärisch hatte der israelische Generalstab die Einzelheiten dieser Offensive des Sommers 1967 seit Jahren geplant und frühzeitig mit der Mobilisierung der Reserven begonnen.

Israel verfügte über die bestausgerüsteten Truppen im Nahen Osten. Die israelische Armee konnte bei Mobilisierung ihrer Reserven ca. 300 000 ausgebildete und kampferfahrene Soldaten in den Krieg werfen.

Demgegenüber waren die arabischen Regierungen ebenso wenig wie die arabischen Armeen auf diesen Krieg vorbereitet. Die Truppenstärke Ägyptens, Syriens und Jordaniens betrug insgesamt nicht mehr als 180 000 Mann. Politisch waren die arabischen Staaten u.a. durch eine Annäherung an die Sowjetunion erstarkt. Sie forderten, dass Israel die zahlreichen UN-Resolutionen zum Palästina-Konflikt erfülle; d.h. vor allem die Rückgabe der 1948 über den Teilungsplan hinaus eroberten Territorien und die Rückkehr der Flüchtlinge.

Im Mai 1967 bestätigten sowohl syrische als auch sowjetische Geheimdienstberichte die Wahrscheinlichkeit eines israelischen Angriffs gegen Syrien.

Der israelische Generalstabschef Rabin hatte im April desselben Jahres erklärt, dass Israel ein sozialistisches Regime in Syrien nicht dulden werde.

Um seine Führungsrolle in der arabischen Welt nicht zu verlieren, sollte der ägyptische Präsident Nasser handeln. Zudem hatte er erst wenige Monate zuvor einen Freundschafts- und Verteidigungspakt mit Syrien unterzeichnet.

Durch verbale Drohungen in aller Öffentlichkeit erfolgte Truppenverstärkung im Sinai. Auch durch die Forderung nach Abzug der UN-Truppen entlang der Waffenstillstandslinie – eine Forderung, die am 24. Mai 1967 erfüllt wurde – und schließlich durch die Sperrung der Meerenge von Tiran hoffte Nasser, Israel einschüchtern und von einem Krieg gegen Syrien abhalten zu können.

Die verbale Eskalation auf arabischer Seite lieferte Israel die Argumente und Vorwände zur Rechtfertigung seines Angriffs- und Blitzkrieges im Juni 1967.

Die Massenmedien in den westeuropäischen Hauptstädten und in den USA vermittelten den Eindruck, die Araber bereiteten die Auslöschung Israels vor.

Israels Armee und Regierung nutzten die politischen Fehler und die militärische Schwäche der Araber erbarmungslos aus. Die Israelis schlugen so hart zu, dass sie bereits nach einer Woche alle taktischen Ziele erreicht hatten. Ganz Palästina, der Sinai und die Golan-Höhen wurden besetzt und damit vergrößerte Israel die von ihm kontrollierte Gebiete. Das arabische Desaster war vollständig. 700 000 Palästinenser waren auf der Flucht.

FRANGI, Abdallah (1982): PLO und Palästina – Vergangenheit und Gegenwart. Frankfurt am Main. R.G. Fischer Verlag.

(di)

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