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Die Osloer Prinzipienerklärung (Declaration of Principles) wurde am 13. September 1993 in Washington unterzeichnet und mit dem historischen Händedruck zwischen Arafat und Rabin besiegelt.
Sie schuf die Grundlage zwischen der PLO und Israel, palästinensische Selbstverwaltungsgebiete in den besetzten Gebieten zu errichten und die sogenannten Endstatusverhandlungen aufzunehmen. Die Selbstverwaltung sollte phasenweise eingeführt werden und begann im Gazastreifen und in Jericho als erster Schritt in einer fünfjährigen Interimsperiode. Die Osloer Prinzipienerklärung resultierte aus einem geheimgehaltenen Dialog zwischen israelischen und palästinensischen Intellektuellen. Die ersten Kontakte knüpften Yair Hirschfeld und Ahmad Qurei (Abu Ala) in London. Der Dialog wurde nach der Wahl Rabins 1992 als Alternative zu den stockenden Washingtoner Verhandlungen der Madrider Friedenskonferenz aufgewertet, als Außenminister Peres und sein Stellvertreter Uri Savir als Verhandlungspartner entsandten. Die Palästinenser wurden in dieser Phase u.a. durch Mahmoud Abbas vertreten.
Am 20. August 1993 bestätigten Peres, Abbas und der norwegische Außenminister Holst den Entwurf der Erklärung; erst eine Woche später weihten sie den amerikanischen Außenminister Warren Christopher ein. Als Bedingung für die offizielle Unterzeichnung in Washington galt die gegenseitige Anerkennung der PLO und Israels, die am 9. September erfolgte. Dabei einigte sich die Konfliktparteien, gegenseitig ihre legitimen politischen Rechte anzuerkennen und auf Grundlage von Verhandlungen einen politischen Weg zu finden, der z einem umfassenden, gerechten und dauerhaften Frieden führen sollte. In Kairo wurde ein Verbindungsbüro eröffnet, das die Verhandlungen, die zu den Oslo-Abkommen führten, koordinierte.
FATHI, Schirin / Gernot ROTTER (2001): Nahost Lexikon – Der israelisch-palästinensische Konflikt von A-Z. Heidelberg. Palmyra Verlag.
(di)
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