Start / Chronik / Suezkrieg
Der Suezkrieg (auch Sinaikrieg oder Sinaifeldzug genannt) war die zweite große militärische Auseinandersetzung zwischen Israelis und Arabern nach dem Arabisch-Israelischen Krieg 1948/ 49. Offizieller Auslöser des Krieges war die Verstaatlichung des Suezkanals durch Nasser am 26. Juli 1956. Dem waren jedoch eine Reihe von Entscheidungen und Aktionen vorausgegangen, welche die Spannung in der Region ohnehin verschärft hatten. Dazu gehörten die Blockade des israelischen Hafens Eilat am Golf von Akaba durch Ägypten seit 1951, die massive Aufrüstung der ägyptischen Armee durch den Ostblock seit 1955, die offene Unterstützung Nassers für die Nationale Befreiungsfront in ihrem Unabhängigkeitskampf gegen die Franzosen in Algerien und schließlich die ablehnenden Haltung der USA und Großbritanniens für einen Kredit der Weltbank zum Bau des Assuan-Staudamms.
Frankreich, Großbritannien und Israel stimmten in den Monaten Juli bis September ihr jeweiliges militärisches Vorgehen in enger Koordination aufeinander ab, wobei als Kriegsziel nicht nur die Kontrolle über den Suezkanal, sondern auch der Sturz Nassers angestrebt wurde. Im arabischen Lager hatte Ägypten zwar mit Syrien ein gemeinsames Oberkommando gebildet, dem im Oktober auch noch Jordanien betrat, doch war man auf eine Abwehr eines umfangreicheren konzentrierten militärischen Angriffs nicht vorbereitet.
Der Krieg begann mit der Landung von israelischen Fallschirmjägern an 29. und 30. Oktober am Mitla-Paß auf dem Sinai.
Die wichtigsten Folgen des Suezkriegs lassen sich folgendermaßen zusammenfassen: Israel hatte überzeugend seine militärtechnischen und logistische Überlegenheit demonstriert, hatte ansonsten jedoch keine unmittelbaren Gewinne erzielt; Nassers Ansehen war, obwohl er im Grunde eine militärische Niederlage erlitten hatte, in der gesamten arabischen Welt gewaltig gestiegen; Israel wurde in der arabischen Welt noch mehr wie zuvor als Brückenkopf des westlichen Imperialismus angesehen, dem man nur durch massive militärische Aufrüstung begegnen zu können glaubte; Großbritanniens Engagement im Nahen Osten war endgültig erschüttert, wohingegen die USA immer stärker involviert wurden.
(di)
Bitte beachten Sie, daß sich diese Seite zur Zeit noch im Aufbau befindet.
© IPK